projekttyp: Webcat nähert sich einem ihr bislang völlig unbekannten Bildver/bearbeitungsprogramm.

Who framed Daisy Duck ??

"Entsorgung durch Kinderkehlen". Diese Schlagzeile findet sich in der aktuellen Wochenendeausgabe der Süddeutschen Zeitung auf der Seite "Wissen". (An anderer Stelle in diesem Blog auch schon behandelt.) Es geht dabei um das Thema der ITX-Funde in Getränkekartonverpackungen der Hersteller TetraPak und Elopak. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gefällt sich seit Wochen darin, dieses Thema in den Medien zu pushen. Auch der genannte Bericht fußt - ohne gross bei den Herstellern/Verpackern nachzufragen offenbar - auf einer Meldung der DUH.

Ich muß an dieser Stelle anbringen, um nicht in eine falsche Ecke gestellt zu werden, dass meiner Meinung nach eine Substanz wie ITX nicht, aber auch gar nichts in Getränken zu suchen hat. Dennoch, aufgrund des "Kampagnenverlaufs" zwei Dinge dazu.

Das ist zum einen die Art und Weise, wie die DUH hier (ich unterstelle: wissentlich) die Tatsachen verdreht.
Aber bei Licht betrachtet muss man zugeben, dass ITX nicht sonderlich schädlich ist. Die European Food Savety Agency (EFSA), eine EU-Behörde, hat ITX als in den gefundenen Mengen unbedenklich eingestuft. Nun ist die EFSA als Behörde zwar per se suspekt, aber wer sich mit ihren Entscheidungen in der Vergangenheit beschäftigt hat, stellt fest, dass diese in der Regel verlässlich pro Verbraucher und contra Lebensmittelproduzenten agiert. Im vorliegenden Fall existieren zudem mehrere unabhängige Studien, die die Chemikalie als ungefährlich einstufen. Auch gibt es entgegen der ausdrücklichen Behauptung der DUH in den Pressemitteilungen KEINEN GRENZwert für ITX. Die 50 Mikrogramm pro kg Lebensmittel sind nur ein RICHTwert.
In einem Satz: Die DUH betreibt hier gezielte Panikmache!

Dazu meine Frage: Wo war die DUH als es um die - definitiv kreb- und daher besorgniserregenden - Azodicarbonamid-Belastung in den Deckeln von Babynahrungs-Gläschen ging? Das hat damals der Hersteller selbst "aufgedeckt".

Die betroffenen Hersteller Tetrapak und Elopak haben zum Jahreswechsel alles ITX-belastete Verpackungsmaterial vom Markt genommen. Die DUH testet fröhlich weiter und findet auch weiter ITX. Is ja klar: Die Säfte haben eine Haltbarkeit von einem Jahr und wurden bereits vor Wochen oder Monaten abgefüllt. Für die DUH natürlich eine super Sache: die können jedes Mal wieder so tun, als hätten sie den Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt.....

Der zweite Punkt an der Sache der schier unerträglich ist: die Presse! Ich hielt die Süddeutsche bis vor einiger Zeit für ein seriöses Medium. Aber wer die gequirlte Sch... der DUH-Pressemitteilungen ohne weiteren Kommentar (d.h. ohne selbst recherchiert zu haben!) abdruckt, dem streite ich jedes Label der seriösen Berichterstattung ab.
Leider ist die Süddeutsche hier nur ein Medium in einer ziemlich langen Liste.


Zu Schluss noch ein Hinweis für alle, die sich mit ITX in ihrem Saft nicht abfinden wollen: jeder Hersteller von Kartonverpackungen schreibt irgendwo seinen Namen drauf. Wer also schon jetzt ITX-frei trinken will, kann das tun: Wenn SIG Combibloc draufsteht, ist übrigens garantiert kein ITX drin; die verwenden das Zeug gar nicht! Aber auch ihnen wurde in einer Pressemitteilung der DUH ITX-Belastung unterstellt. Stellt sich die Frage, ob hier Wissenschaft oder Glaube im Spiel sind.

Das sind die Fakten. Meine Frage: Cui bono ??

EDIT: Kommentare sind hier ausnahmsweise abgeschaltet: Zur Diskussion gehts HIER auf CLASH - dem intellektuellen Weblog.