21
Dez
2005

Cash for Article

Super, einen guten, redaktionell aufbereiteten Artikel sollen wir liefern und dann noch für den Abdruck bezahlen.

Und was tun unsere lieben Fachzeitschriften heutzutage noch für ihr Geld, außer die Druckrotation anschmeißen !?

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40something - 21. Dez, 11:33

Nanana, den redaktionell aufbereiteten Artikel habt ihr vielleicht im Interesse eines Auftraggebers geschrieben? Der eigentliche Skandal ist ja (obwohl alltäglich), dass die liebe Fachzeitschrift das kommentarlos druckt und so tut, als sei das eigene redaktionelle Leistung. Aber wenn die schon PR-Stories übernehmen, worüber ihr euch im Grunde ja freut, dann ist die Schamgrenze ohnehin überschritten. Dann können sie auch Geld dafür nehmen, ist ja eh' egal...

(Nein, ich grinse nicht, ich bin wütend. Aber die Wut setzt eine Stufe eher an als bei Dir...)

Webcat72 - 21. Dez, 12:47

mein Ding ist, dass das Thema diesmal so gut und wichtig ist, dass sie eigentlich froh sein müssten, selbst drüber schreiben zu dürfen. Oder ich oder das Unternehmen können das für sie machen, meinetwegen, und sie schauen drauf, denn:
- als AUTORENARTIKEL/Fachartikel namentlich gekennzeichnet wäre das ja völlig legitim!!!

Und wenn sie es selbst schreiben, könnten sie ja gerne auch die Konkurrenz erwähnen, ich gebe ihnen sogar die Ansprechpartner, wir haben da einfach die News und die Pole Position auf unserer Seite, da hab ich gar keinen Schmerz mit. Im Gegenteil, wär ja viel glaubwürdiger.

Aber auf Bestellung für die Redaktion zu schreiben & dann noch dafür zahlen ist schon redaktionelles Raubrittertum, bei dem alle Komponenten zusammenkommen, auch noch neben der ökonomischen die publizistisch-ethische, da hast jetzt wieder Du recht.

P.S.: Ich sag auch nicht, das ichs machen werde. Auch Fachzeitschriften haben Konkurrenz ...
Stachanow - 21. Dez, 15:20

Tja, die Fachzeitschriften. Nehmen für sich allerlei in Anspruch. Wollen Ratgeberfunktionen erfüllen, Orientierungshilfe geben, Fachkompetenz ausstrahlen, unabhängig sein - und am Ende arbeiten die PR-Agenturen journalistischer als deren ausgedünnte Redaktion. Dazu kommt ein gewisser Habitus der Fachjournalisten, die Parias der Medienlandschaft. Wenn man ihnen die Beiträge nicht vorschreibt, sondern bloß, dem PR-Handwerkskodex folgend, das Material zuliefert, darf man in den allermeisten Fällen froh sein, wenn es den Fachjournalisten gelingt, drei bis vier Zahlen unfallfrei ins Blatt zu heben. Gelingt Ihnen das aber nicht, mandeln sie sich beim geringsten Gegenwind gegenüber der PR-Agentur auf als Vierte Gewalt - nur um dem (Anzeigen-)Kunden in den Arsch zu kriechen.

Womit verdienen wir bloß unser Geld?
Bettgeflüster - 21. Dez, 15:21

da geht er hin der journalismus, die freiheit der presse und die objektive, kritische, investigative recherche...
ich sehe das wie 40 - bin sauer.
Stachanow - 21. Dez, 15:22

Wobei es unfair ist, nur auf den Fachjournalisten herumzutreten. Die "Journalisten" aus der Yellow Press sind bedeutend schlimmer und auch dreister, was "Produktionskostenzuschüsse" anbelangt.
40something - 21. Dez, 16:44

Eigentlich doch nur eine folgerichtige Entwicklung. Die Redaktionen werden immer mehr ausgedünnt, das Heer der PR-Schaffenden immer größer. Das einzige, was so ein Blättchen noch in die Waagschale zu werfen hat, ist seine - scheinbare - Credibility. Dann kann man die ja auch meistbietend verhökern...
Webcat72 - 21. Dez, 16:47

@alle: na ja, muss mich ja nur im Freundeskreis umsehen. Der ausgebildete Journalist arbeitet in der PR (nicht nur ich auch etliche andere), der Techniker bei einer ... na ratet mal :-)

Bei vielen Fachzeitschriften bekommen die Redakteure inzwischen übrigens vom Verlag eingebleut: Ihr seid REDAKTEURE, bildet Euch bloss nicht ein, ihr seid Journalisten ... die Folgen sind doch vorprogrammiert. Eine davon hatte ich heute am Tel. ...

@40 & Bettgeflüster: Wenn Leute hier sauer oder betroffen werden, kann ich das verstehen. Ich wars/bins auch (s.o.). Das Selbstverständnis eines guten PRlers sollte es ja definitiv auch nicht sein, Druckplatz zu kaufen, sondern gute Themenideen und Service anzubieten und Fakten, die so gut sind, dass sie die Journalisten - die übrigens sogar die Konkurrenz s.o. meiner Meinung nach auch fragen SOLLEN - überzeugen. Alles andere ist doch Scheckbuchjournalismus und keine geistige Herausforderung ... und bringt die geldigen Kunden weiter, die Kleinen mit den guten Ideen haben wieder das Nachsehen. Was mich riesig aufregt.

Wie gesagt, Unternehmensartikel haben in Fachzeitschriften natürlich auch ihren Platz, und das ist für uns auch schön so, weil wir die ghostwriten dürfen und das macht Spass - aber bitte eben als AUTORENARTIKEL gekennzeichnet.

@stachanow: yellow kann ich aus eigener Praxis nicht allzu viel sagen. i.d.R. nicht mein Bizz. Motorpresse und Reisejournalismus sind halt die bekannten "Sündenböcke". Aber von denen rede ich hier nicht. Sondern von ganz "braven" Branchenpostillen.
Bettgeflüster - 30. Dez, 17:58

es ist ja auch nichts einzuwenden, wenn pr'ler themen anbieten oder sogar vorrecherche leisten. es ist aber ein unterschied, ob man glaubt oder kritisch prüft und ergebnisoffen bleibt. leider kommt das immer seltener vor.

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