24
Jul
2006

Hier irrt der Prof - bezahlte Blog-Werbung

Aus der heutigen SZ zur längst schon köchelnden Blog-Werbungs-Diskussion.

"Die Blogosphäre selbst, die sich gern als Avantgarde eines neuen Bürgerjournalismus feiert, könnte am Ende als Verlierer dastehen. Sollten derartige Praktiken Schule machen, stände ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. ¸¸Schleichwerbung funktioniert immer dann, wenn Nutzer nicht damit rechnen", sagt Neuberger: ¸¸Bei den Bloggern erwartet man Unabhängigkeit und Neutralität." Ein Dienst wie Pay Per Post widerspreche aber ¸¸allen journalistischen Regeln". Und die setzten Nutzer auch bei nicht-professionellen Angeboten voraus.

Für den Wissenschaftler ist Pay Per Post ein weiteres Indiz für Professionalisierung und Kommerzialisierung. Zumindest die fleißigen Schreiber müssten sich fragen, wie sie von ihren Internettexten leben könnten. Nutzergebühren betrachtet Neuberger als aussichtslos, Kooperationen mit Medienfirmen wie die ¸¸Ehrensenf"-Kolumne auf Spiegel Online als Ausnahme. Somit wäre es nur konsequent, wenn sich die Blogosphäre Werbung und PR öffnen würde. Neuberger: ¸¸Wenn das transparent passiert, sehe ich darin kein großes Problem."
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Hier irrt der Prof. Lieber Christoph Neuberger, seines Zeichen Diplom Journalist und KW-Prof und Ex-Kollege: Genau deshalb wird es zum Problem werden. Denn längst nicht alle Blogger kennen die "journalistischen Regeln" oder sind auch nur daran oder an journalistischer Neutralität interessiert sondern an Spass oder eben Bekanntheit und vielleicht auch Gewinn, wie Du ja selbst sagst.

Bei den Bloggern dürfte man eben genau NICHT wie bei Journalisten Unabhängigkeit und Neutralität erwarten, im Blog gibts Meinung. Bloggen ist im Prinzip genau so ein Privatspass, wie sich das Logo einer Biermarke auf die Hauswand zu sprayen. Aber: Bei manchen kommen aber ein paar mehr Leute im Blog als am Haus vorbei ... deswegen ists kritischer zu sehen - und das ganze sieht nach Text i.e. redaktionell i.e. erst mal irgendwie glaubwürdiger aus als klassische Werbung.

Weiter im Artikel "Zaghafte Versuche gibt es in Deutschland schon: Vier Blogger bekamen kürzlich ein Auto von Opel zur ausgiebigen Nutzung gestellt und berichteten unter astra.blogg.de darüber. Im Netz hat das eine heftige Diskussion entfacht. Die Szene ist alarmiert."

DAS Problem des Autors Ingo Salmen seh ich jetzt umgekehrt wieder gar nicht. So lang das Ding Astra-Blogg heisst, kann es ja nur um billiges Bier oder Autos gehen. Wer das nicht schnallt, ist selbst blöd. Redaktionelle Werbung in gekauften Autoren-Blogs ist da eine andere Liga ... Aber was könnte es verhindern, dass unbedarfte Leser hineintappen? Ein Blog-Neutralitäts-TÜV mit Gütesiegel "ich bin unbezahlbar" ;-??

Nein, ich denke, im Prinzip ist die ganze Diskussion irrelevant und am Ende wird nur der "User" mit den Füßen Klicks abstimmen, wem er noch glaubt. Geht man da nicht vom supermündigen User aus, sieht es zugegeben finster aus für die Zukunft der Blogs. War aber zu erwarten, dass das so kommt. Demokratische Kommunikationskultur - kurzes Zwinkern nach Frankfurt und in Richtung der Zöglinge jener Schule - ist aus Perspektive der Kommunikationstheorie doch schon immer an der Dummheit und Bequemlichkeit der Masse gescheitert, oder ;-? Sind die Blogs eben das nächste Opfer. Die Welt werden sie ohnehin nicht ändern.

Lesen wir halt in Zukunft nur noch "The long tail" derer, die ein zu mickriges Dasein fristen um als Bestechungszielgruppe interessant zu sein. Ist ohnehin meist spannender.

Kanaval 2006

... ist zwar lang vorbei ... aber dafür ists bei uns ja erst jetzt "hot" genug - und habe ich vorhin aus dem Blog eines meiner Abonnenten (merci an Jean Luc) gerade diesen fetten Hit maximal passend zu 35 Grad im Schatten gezogen :-)

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