Am Karfreitag und Ostermontag wird normal gearbeitet.

Ich muss ja ganz ehrlich sagen, ich hab im Moment aufs Bloggen verdammt wenig Lust, seit ich gemerkt habe, wie toll IRL sein könnte, wenn es könnte ... ich sag nur: Termine, Madrid, Berlin, nochmal Termine München, Frankfurt, ne weitere Einladung, Kino ... ja das Leben könnte klasse sein, wenn man hier nur oft genug rauskäme. Irgendwie ist und bleibt die Schreiberei für mich oft Frust-Substitut fürs wirkliche Leben.

Ich müsste andere Menschen um mich haben, reden, fühlen, mich nerven lassen, streiten, lachen ... oh Mensch ... Frust ... .

Neulich hat mich mein Schwager angepampft: heilige Scheisse, warum hast DU eigentlich Kinder bekommen, wenn Du eh nur arbeiten willst? Manchmal frag ich mich selber, dann schau ich die süßen Minis an und krieg Schuldgefühle ... . ich liebe sie ja über alles, keine Frage. Und wenn es Ihnen nicht gut ginge, das wäre das Schlimmste für mich überhaupt. Aber wenn ich sie nur einfach wie damals, als sie Babies waren einfach einpacken und mitnehmen könnte unterwegs ...

... eigentlich sollte ich das hier nicht schreiben, oder? Es versaut mir final das sympathische Mutter-Bonus-Image.

Ich weiss. Eigentlich sollte ich hier mal wieder etwas innovatives, nachhaltig bahnbrechendes, extrem intellektuelles posten ... aber dazu reicht im Moment einfach die Kraft nicht.

Daher einfach mein Filmtipp, gestern mit etwas Verspätung gesehen, aber falls es jemand noch nicht kennt:

Das Leben der Anderen.

Die DDR-Künstler-Stasi-Geschichte.

Schönes Erzählkino ohne große Rummsbumms-Effekte und dabei zweieinviertel-Stunden lang kein bisschen langweilig. Ein paar Kameraeinstellungen waren ein bisschen verwarzt und unpassend, sowas tut mir als verhinderter Filmexpertin weh - z.B. wenn der Schriftsteller aus Froschperspektive in echter Heldenpose gegen den grauen Himmel gefilmt wird - obwohl er da gar nicht heldenhaft ist, sondern eher verunsichert. Falsche Klischee-Schublade zur falschen Zeit, oder Ironie - könnte auch sein. Auf jeden Fall spannend, konfliktzerrissene Menschen, Diskussionstoff en masse grade wenn man einige Freunde hat, die das System noch gut kennen und super fachliche Beratung offenbar (u.a. durch einen Kommunikationsprof der als DDR-Medienexperte gilt).

... Leben auf dem Land ist eigenartig. Ein Bürgermeister auf Socken im Arbeitszimmer - und ich in der Badewanne und unten ein wildfremder Mensch der durch mein Haus läuft - minutenlang. Leben auf dem Land. o.k., nacheinander erzählt:

Also, ich muss dazu sagen, der Bürgermeister will hier Straße bauen und ist vor seinem Gemeindeamt in nen Hundehaufen gelatscht -aber draußen hats so geschneit, dass ich ihn samt Praktikantin da nicht wirklich in dem Sauwetter vor der Tür stehen lassen konnte. Aber mit Hundehaufen am Schuh wollte er dankenswerterweise auch nicht rein. Und der Hausbesichtiger wollte mir nur Kram zurückbringen, das meine Mutter vor 14 Tagen irgendwo liegengelassen hatte. Und da die Tür bei meinen Großeltern und meinem Onkel hier im Haus eh immer für alle offen war - latschen hier halt alle mal rein, auch wenn wie im Fall des Zurückbringers aufs Klingeln keiner reagiert.

Na ja, mir auch wurscht, hab halt mal kurz den Schlüssel zur Badtür oben umgedreht und bin schier ersoffen vor Lachen in der Badewanne, wo ich mich auftautechnisch, kältebedingt am frühen Abend für ne halbe Stunde hinverzogen hatte, als ichs unten minutenlang rumschlurfen hörte.

Oh menno. Wo bin ich hier nur gelandet *g*

... Es ist APRIL !! - Ich schipp keinen Schnee morgen früh !!

... vorhin war ich auf der Gemeinde und habe mein Mini-Unternehmen angemeldet.

Die neuen Vistenkarten liegen vor mir - ein Lob meinem Kollegen, der die super hübsch hinbekommen hat (hat bei der Gelegenheit auch seine eigene relauncht) - Briefpapier müsste irgendwann per Post, Vorlagen per eMail einsegeln ... sobald der Kollege der im Moment auch zugeschmissen ist mit Arbeit, mal zum Schnaufen kommt. Und unser gemeinsames Kundendebut gestern war auch ein voller Erfolg. In Zukunft solls dann zwar arbeitsteiliger werden, er mehr Marketing/Vertrieb ich rein PR aber zuerst mal müssen wir uns ja strategisch zusammenraufen, was glaube ich all zu schwer nicht werden wird.

Und so langsam habe ich sogar das Gefühl, dass es in meiner alten Firma von den Allermeisten auch ganz wohlwollend beobachtet wird, was ich da plane und was wir dennoch weiter gemeinsam machen könnten.

So schön. Ich könnte im Moment einfach nur arbeiten, arbeiten und weiterarbeiten ... habe inzwischen auch drei Nachtschichten hinter mir etc. ... und habe richtig Freude daran.

... und um die Humankapital-Geschichte würdig abzuschließen haben wir vorhin noch unseren - zum Thema Humankapital wirklich klasse recherchiert habenden Trainee - zum "Humankapital der Woche" gekürt *g*