19
Jul
2005

Am Bankschalter geht die Post ab

Also. In einer bayrischen Kleinstadt gibt es einige "wunderschöne" Damen. Zufällig arbeiten alle bei einer Bank, die sich rühmt, Marktführer in Sachen Privatbanking zu sein (und früher mal die Post war). Sozusagen, die Christls von der Post.

Wunderschön, wie gesagt und hochkompetent. Daher, gönnt Euch Spass. Macht einmal bei diesem Millionenkunden-Bankhaus etwas anderes als besagtes - wirklich komfortables - Online-Banking mit Überweisungslimit 3.000 Euro und Ihr werdet Eure Freude haben.

Was Ihr zum Beispiel vielleicht auch einmal haben werdet, sind ein paar tausend Euro auf Eurem Konto, die Ihr drindend Cash einem Autohaus zuführen müsst, um Euer Auto zu bekommen. Denn: besagtes hochqualifiziertes Personal hat Eure Überweisungsunterlagen nach Abgabe am Schalter verschlampt. Wird zumindest vermutet. Kann aber keiner so genau sagen, ob die Buchung im System hängt oder vorher verschütt ging.

Dialog: "Die Buchungsstelle ist nicht bei uns". Scheue Frage: "Können wir die anrufen !?" Empörte Antwort: "SIE können hier gar niemand anrufen." Frage: "Und sie !?" - Antwort: "Da ist grade keiner" (Simultanübersetzt: soll ich hier etwa ARBEITEN !? ...)

Aussage des Call-Centers am Telefon bei Nachfrage wg. der Überweisung übrigens: "Machen Sie das bitte NIEMALS wieder. Formulare einsenden bitte immer im entsprechenden Kuvert per Post." ... traut Ihr Euren Kollegen auch so weit über den Weg? -einmal abgesehen davon, dass das ja dann mindestens Tage dauert ... )

Aber zurück zum Cash:Ihr braucht diese Kohle, die ja Euch gehört, dringend bar und auf die Kralle, und jetzt kommt der Clou: Eure Karte ist kaputt. Ihr habt irgendwann zwar auch die neue bekommen, aber die PIN noch nicht. Ihr habt aber Euren Personalausweis - der Euch verblüffenderweise auch ähnlich sieht. Und das ist auch der Ausweis, den Ihr vorgezeigt habt, um Euer Konto überhaupt eröffnen zu dürfen. Also alles paletti !? Nix: keine Kohle, keine Erklärungen, warum der Personalausweis nicht reicht. Ohne Pin nix los am Schalter. Zunächt mal nur der Verweis "soviel Bargeld haben wir nicht da". Klärt sich dann aber, sie hatten nur gerade keine Lust nachzusehen, d.h. das Geld wäre da.

Dennoch der Verweis auf Eure Telefonbanking-Geheimzahl, mit der Ihr "größere Summen" überweisen könnt. Denn ob da oder nicht, ohne Pin kein Geld. Wieder zu Hause also das Telefon-Zeugs rausgezerrt aus den Unterlagen. Das ganze Generve mit der Computeraufzeichnung, die Euch falsch versteht etc.. Darunter das Highlight "Auswahlmenüs": Sagen Sie "1, zwei oder drei" - und vieles mehr. Der Vorteil: sagt Ihr einfach in dem Moment nur entnervt "Arschloch", bleibt der Computer auf jeden Fall supercool und sagt "Entschuldigung -ich habe Sie nicht verstanden" ;-) Immerhin.

O.k., dann stellt Ihr fest, dass auch bei Telefonüberweisungen das Limit niedriger ist, als Ihr es braucht (was Christl nicht wusste). Und wie Ihr dem Telefonding die Fax-Bestätigung für die Endgültigkeit der Überweisung aus dem Kreuz leiern sollt, ist Euch auch immer noch nicht klar. Das wäre nämlich wichtig, damit Ihr das Auto gleich holen könnt - weil Ihr sonst nämlich dank der Schlamperei jener Damen eine Art satter Überziehungs-Parkgebühr beim Autohaus bezahlen müsst.

Dann habt Ihr endlich die Schnautze voll. Ihr geht zu einer Genossenschaftsbank, bei der Ihr auch noch ein Konto habt. Ihr zeigt Euren Kontoauszug von den Gelben vor, dass das Geld da wirklich auch ist, und erzählt die Geschichte, warum Ihr dort aber nicht rankommt - und schwups habt ihr zinsfrei für drei Tage die komplette Summe in der Hand.

Ende gut, alles gut also nach zwei Tagen, an denen die Arbeit fast komplett liegengeblieben ist (habe nicht alle Zwischenschritte beschrieben). Klar haben die Christls von der Post damit zwei Konten aufgelöst. Aber was kratzt das einen Privatbanking-Marktführer.

Jetzt aber zum Kern: Interessant ist, fast jeder, der von der Geschichte irgendetwas mitbekommen hat, kannte von der gleichen Bank ganz ähnliche Service-Geschichten aus der jüngsten Zeit. Meine Einschätzung daher: Die fetten Zeiten sind vorbei. Besagte Bank hat ihre "Restrukturierungen" (= Kürzungen zu Gunsten billigen, ungeschulten Personals und Technik) heftigst übertrieben und das beginnt sich nun allmählich böse auszuwirken. Ich kann nur sagen, kein Mitleid (außer mit den betroffenen Mitarbeitern, die da ja nicht dafür können).

LG, Eure Webcat72

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