2
Aug
2005

Bloggen gegen Wahlbetrug

Funktioniert "Bloggen gegen Wahlbetrug" wirklich?

... Hello Garci! ... HipHoppt es inzwischen als Klingelton aus so manchem Handy, nicht nur auf den Philippinen. ... Spannende Sache, wie politische Blogger mancherorts für mehr Demokratie streiten. Dank für die Quellenangabe an Blogkonzept!

Was ich glauben möchte, aber noch nicht wirklich kann, ist der TAZ-Optimismus in Bezug auf den "Bürgerjournalismus". War es nicht jedes Mal bei neuen Medien so, dass die Hoffnungen groß waren und der Kommerzdruck dann größer. Der Rest: Ab in nette, harmlose Nischen ... Beispiele: Gutenberg, offene Kanäle im TV und Hörfunk, eMail und Internet allgemein ... . Immer wieder die gleichen Hoffnungen.

Spannender Link mit interessantem Zitat eines der Chefutopisten hierzu: http://litart.twoday.net/stories/877171

Weiterführendes zudem auch hier im Blog. Das Thema beschäftigt mich offenbar mehr, als ich zugeben möchte.

Trackback URL:
https://mamasatworklog.twoday.net/stories/873275/modTrackback

40something - 2. Aug, 13:13

Irgendwo in meinem Bücherregal liegt noch das Büchlein "Alternative Öffentlichkeit" aus den späten 70-ern, frühen 80-ern des vergangenen Jahrhunderts. Wo nett erklärt wird, wie man mit elektrischer Schreibmaschine und Letraset seine Sachen gestaltet...

Der Irrtum scheint mir: Der Glaube, dass ein Eigentum an Produktionsmitteln - früher Letraset und irgendwelche lustigen Vervielfältigungsgeräte, heute Computer, Webseiten, Blogs - automatisch eine Öffentlichkeitswirkung mit sich bringt. "Arbeiter- und Volkskorrespondenten" allein bringen es halt nicht. Die Leser sind verwöhnt. Und nur das scheinbare Gütesiegel "authentisch, weil von unten" lockt keinen mehr hinter dem Bildschirm hervor.

Klingt ein bisschen pessimistisch. Aber bisweilen klappt's halt doch..

Webcat72 - 2. Aug, 20:39

Na hoffentlich klappt es manchmal doch, und wenn es nur dazu beiträgt, dass andere sich zusammen reißen. S. BILDblog - das macht schon satt Druck auf die Redaktion. Und bei Politikern könnte dauerhaft ähnliches zu beobachten sein, da dieses Netz einfach enger ist und hier keine "Beißichdichnicht - gibstdumirFutter"-Deals wie mit den klassischen Publizisten zu befürchten sind ... .

"Alternative Öffentlichkeit" klingt übrigens witzig - irgendwo zwischen Adorno und "wie baue ich eine Handgranate" oder "so layoute ich ein Flugblatt" :-)
realflapjack - 2. Aug, 22:12

Bei manchen berühmten Blogs frage ich mich schon: "Und nun?"
Sie dümpeln dahin mit Weisheiten aus der Retorte, mit dem Anspruch der einzig wahren Wahrheit. Warum? Weil sie es koennen. Weil sie laut "alten"Journalismus den "neuen" Bürgerjournalismus bilden. Schade eigentlich. Schade um die vielen Nischen die doch so viel zu bieten haben. Aber warum sollen Internetnutzer anders sein als Fernsehzuschauer? Zappen wenns wichtig wird. Das ist die Devise. Reportage über Kampfflugzeuge senden, wenn anderes aktuell ist.
Tja....so rocken die "großen" Blogs durchs Internet.

Webcat72 - 2. Aug, 22:22

@a realflapjack

"ROCKEN durchs Internet finde ich interessant". Ist mir heute auch bei einem Rock-Blog aufgefallen, bei dem ich gelandet bin. Ich habe seine Quelle mitgenommen, ihn zitiert und schon wieder ist er da, der nächste winzige "Brick in the Wall" ... . Zitieren um zitiert zu werden. Blos irgendwie macht man mit. Dösigkeit!? Wo sehen Sie die "Nischen" ?
realflapjack - 2. Aug, 22:35

Also irgendwie muss ich jetzt hier mal was loswerden. Tut mir leid.

Nein, ich bin kein "alter Hase" geschweige denn ein "alter" Blog. Nein, ein neuer. Ein junger. Ich habe mich gefragt: Blog? Ok. Blog! Ein Tagebuch. Ein Webtagebuch. Ich im Web sozusagen. Ich finde das ist eine verdammt gute Nische.
Wenn ich in irgendeinem Cafe (z.b. Cafe u.s.w. in der Türkenstrasse, eignet sich hervorragend dafür!) sitze, dann finde ich es phantastisch, die Menschen die vorbeigehen, sich unterhalten, sich anschweigen, sich streiten, träumen oder sonstwas, zu beobachten. Das ist toll. Da sitze ich dann und denke mir: Was haben die ein paar Minuten vorher gemacht? Was machen die so in einer Stunde? Wo sind die dann? Infantil, nicht?
Aber genau das sind nun einmal, meines Erachtens, die Nischen die ich meine. Menschen im Web. Keine Spiegel Onlines, keine Netzeitungen, etc. Menschen. Ihr Leben, ihre Gefühle. Ja, auch lustiges. Auch lustiges im Internet. Klar. Aber letztlich interessiert mich der Mensch der dahinter steckt. Macht er sich die gleichen Gedanken wie ich?
Diese Nische ist Nachrichten betreffend nichts wert. Ein bißchen vielleicht. Aber letztlich nicht viel. Aber für mich war genau das der Grund ein "Blogger" zu werden. Es ist spannend, seinen eigenen Weg im Blog zu finden. Seinen Stil. Sein Thema. Schwierig, aber spannend.
Naja, was ich sagen will: Solche Nischen wünsche ich mir. Das sind für mich überhaupt erst Nischen. Und mal ehrlich: Eine Nische ist viel interessanter als das, was jeder sieht, sehen kann. Oder?

Webcat72 - 2. Aug, 22:40

na ja, sehen kann das ja auch jeder. Soll zumindest so sein. Und die Geschichte mit den "öffentlichen, privaten Personen" kann meines Erachtens auch nach hinten losgehen.

Aber die Begeisterung für die "Türkenstraße" real oder virtuell und die Menschen, die dort sind, teile ich. Wobei ich auch Konzepte spannend finde. Beides, man beobachtet Menschen, versucht Regeln zu finden, nach denen sie sich verhalten, lachen, flirten, ihre Latte Macchiato bestellen oder ihren Prosecco, weil sie immer noch meinen das sei so IN. ...
realflapjack - 2. Aug, 22:45

Sehen Sie, IN, sind die "Großen". Zumindest die, die wir als groß erfahren. Jene, die versuchen, diese Regeln zu erkennen, dass sind die, die in ihren Nischen sitzen. Und vom dunkeln ins helle läßt sich einfach besser schauen als umgekehrt.

Webcat72 - 2. Aug, 22:52

Groß ist aber relativ. In jedem Fall ist es Idealismus, wenn wir davon ausgehen, dass wir nur den Schatten (den Umriss) erkennen, den ein Mensch wirft, nicht den Mensch.

Meine interessante Erfahrung ist: Wenn man den Großen das Groß einfach mal frech wegdefiniert, wird auch die Nische netter, denn sie ist dann mitten im Leben.
realflapjack - 2. Aug, 22:55

Wenn wir diesen Idealismus verlieren, dann macht mich das traurig.

Aber dennoch: Ein schöner letzter Kommentar. Viel wahres. Danke dafür.

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