Alles, bloss keine Kinder ...
... möchte man bekommen, wenn man sich einige Passagen dieserDiskussion über die Verantwortung von Eltern/Lehrern/Großeltern durchliest.
Da
- "schaffen" sich Leute Kinder an (wusste gar nicht, dass die mein Eigentum sind)
- müssen halt mal verzichten, wenn sie Kinder wollen (die egozentrischen Doofies versteht sich)
- und leben Großeltern strikt ihr eigenes Leben, weil sie ihre Rentenzahlerpflicht ja getan haben.
- und die Lehrer und Erzieher sind eh nie schuld.
Was ich daran nicht verstehe:
- lieben die Großeltern ihre Enkel so wenig, dass sie sie nicht auch mal sehen wollen und ohne "rumhüpfende" Eltern auch für sich und bei sich haben wollen ?
- haben die Omas die Nöte von Eltern, die auch noch einen Job machen, schlicht verdrängt, oder haben sie nie gearbeitet, oder gönnen es ihren Töchtern/Schwiegertöchtern auch nicht besser, weil sie es ja selbst soooooo schwer hatten ?
- schieben alle Anderen alles auf die Eltern, damit sie nicht eingestehen müssen, wie verpfuscht ihr eigenes soziales Verantwortungsgefühl und wie egozentrisch ihr Leben ist ?
- wofür bilden wir eigentlich mit teurem Steuergeld Lehrer und Erzieher aus ? Um Eltern NICHT zu unterstützen, sich für die Kinder verantwortlich zu fühlen und auch mal eine wohlmeinende Überstunde zu opfern?
Was ist eigentlich los in unserer Gesellschaft? Wer wundert sich angesichts solcher Haltungen noch, dass keiner mehr Kinder haben möchte oder es sich schlicht so allein gelassen nicht zutraut !?
Ich wundere mich nicht. Und hätte ich nicht sicher auf die temporäre Unterstützung der Großeltern, eine tolle Firmenkultur und auf wunderbare und verantwortungsvolle KITAs bauen können, gäbe es vielleicht beide, sicher aber die Kleine nicht. Und das wäre traurig. - Unendlich traurig!
...*ähm, oder hätt ich mir doch besser ein Meerschweinchen "anschaffen" sollen ;-?* Ich frag mal die Kleine *g*
Da
- "schaffen" sich Leute Kinder an (wusste gar nicht, dass die mein Eigentum sind)
- müssen halt mal verzichten, wenn sie Kinder wollen (die egozentrischen Doofies versteht sich)
- und leben Großeltern strikt ihr eigenes Leben, weil sie ihre Rentenzahlerpflicht ja getan haben.
- und die Lehrer und Erzieher sind eh nie schuld.
Was ich daran nicht verstehe:
- lieben die Großeltern ihre Enkel so wenig, dass sie sie nicht auch mal sehen wollen und ohne "rumhüpfende" Eltern auch für sich und bei sich haben wollen ?
- haben die Omas die Nöte von Eltern, die auch noch einen Job machen, schlicht verdrängt, oder haben sie nie gearbeitet, oder gönnen es ihren Töchtern/Schwiegertöchtern auch nicht besser, weil sie es ja selbst soooooo schwer hatten ?
- schieben alle Anderen alles auf die Eltern, damit sie nicht eingestehen müssen, wie verpfuscht ihr eigenes soziales Verantwortungsgefühl und wie egozentrisch ihr Leben ist ?
- wofür bilden wir eigentlich mit teurem Steuergeld Lehrer und Erzieher aus ? Um Eltern NICHT zu unterstützen, sich für die Kinder verantwortlich zu fühlen und auch mal eine wohlmeinende Überstunde zu opfern?
Was ist eigentlich los in unserer Gesellschaft? Wer wundert sich angesichts solcher Haltungen noch, dass keiner mehr Kinder haben möchte oder es sich schlicht so allein gelassen nicht zutraut !?
Ich wundere mich nicht. Und hätte ich nicht sicher auf die temporäre Unterstützung der Großeltern, eine tolle Firmenkultur und auf wunderbare und verantwortungsvolle KITAs bauen können, gäbe es vielleicht beide, sicher aber die Kleine nicht. Und das wäre traurig. - Unendlich traurig!
...*ähm, oder hätt ich mir doch besser ein Meerschweinchen "anschaffen" sollen ;-?* Ich frag mal die Kleine *g*
Webcat72 - 17. Jan, 21:48
castagir - 18. Jan, 01:00
Gegenfragen
Zwischen "auch mal sehen wollen" und Hütehund mit ständiger Bereitschaft zu spielen gibt es viele Facetten. Haben Grosseltern nicht auch das Recht, einfach mal (auch ruhig mal dauerhaft) nein zu sagen und ihre Ruhe haben zu wollen ? Sie hatten es schon nicht, als sie selber Eltern waren. Es ist einzig und allein ihre Entscheidung, ob sie wollen oder nicht, und ein ausgesprochener oder unausgesprochener Vorwurf falls sie sich weigern ist unangebracht. Die haben eigentlich schon getan, was von ihnen erwartet wurde, nämlich erfolgreich Kinder grossgezogen.
Haben Omas mit der Tatsache, dass sie selber Kinder in die Welt gesetzt haben, jegliches Recht auf ein eigenbestimmtes Leben verwirkt ? Oder reisst die Kette der Brutpflege wenigstens bei den Urenkeln dann mal ab, wenn die Uroma in die 90 ist und mit dem Kopf wackelt ? Darf sie dann nein sagen ? Oder vielleicht selbst dann nicht, weil sie ja eh in ihrem klapprigen Zustand nichts anderes mehr machen kann ?
Wer ist dafür verantwortlich, dass ein Kind da ist ? Wer hat die Entscheidung bewusst gefällt ? Die Oma ? Wen sollte man als erstes, zweites und drittes nach sozialem Verantwortungsgefühl fragen, wenn nicht die Eltern ?
Institutionen wie Schulen und Horte sind - wie auch Grosseltern - Erfüllungsgehilfen, um einem einen Teil der Mühe abzunehmen. Die einen können nicht anders, weil sie bezahlt werden es zu tun, die anderen können sehr wohl anders, weil sie erwachsene Menschen sind. Institutionen die es heute übrigens in einem früher nie dagewesenen Ausmass gibt, auch wenn alle Eltern sich natürlich auf jedem Level reflexhaft immer noch mehr Pflege, Schutz, Förderung und Unterstützung wünschen werden. Seltsamerweise wird dieser Wunsch aber immer nur an Dritte gestellt.
Ich habe manchmal den Eindruck, insbesondere Mütter verfallen langsam aber sicher in den Wahn, mit dem Verlassen des Kreisssals hätten sie ihre Schuldigkeit an "der Gesellschaft" getan, denn sie haben ja immerhin das Kind unter Schmerzen geboren, ab jetzt solle sich bitte "die Gesellschaft" darum kümmern. Reduziert auf diejenigen, auf die man angeblich einen Anspruch zu meinen hat. Eine bedrückende und in meinen Augen ziemlich armselige Einstellung.
Lehrer und Erzieher unterstützen Dich bereits, und zwar indem sie dem Kind was beibringen. Nicht genug ? Nicht so, wie Du es willst ? Du willst etwas Besseres als das, erwartest mehr ? Dann mach es selber ! Oder bezahl jemanden dafür, dass er es besser macht ! Auch Lehrer machen nur einen Job, um zu leben, und dazu haben sie auch das Recht. Und dass ein Lehrer oder Erzieher nach einem Tag mit 10 oder 20 Kindern keine Lust mehr hat, auch nur eine einzige "wohlmeinende Überstunde" zu opfern, sondern sich gepflegt dem Suff des Vergessens hingibt, das kann ich absolut nachfühlen, auch wenn ich dieser Berufsgruppe überhaupt nichts abgewinnen kann und mit ihnen ständig im Clinch liege. Trotzdem haben sie ein Recht darauf, keine Heilsbringer zu sein sondern lediglich ihren Job zu machen, und dann nach Hause zu gehen.
Was ist so schlimm daran, dass sich nicht mehr jeder traut, Kinder zu haben ? Zeugt das nicht davon, dass ein paar Leute wenigstens überlegen, bevor sie es tun ? War es damals besser, als man fröhlich ein halbes Dutzend Kinder in die Welt gesetzt hat, ohne ihnen auch nur den Hauch einer Chance auf eine Bildung oder eine Zukunft bieten zu können ? Ich bin heilfroh um jedes Kind, dass es genau deshalb nicht gibt, weil die Eltern zum Glück vorher herausgefunden hatten, dass sie es alleine nicht stemmen werden, und weil die Eltern genug Moral hatten eben nicht schon vorab einen Teil der Verantwortung an die allzeit als willig angenommenen Grosseltern abzuschieben oder auf die Institutionen, die ihnen gefälligst in beliebigem Umfang zu helfen haben, weil es ja gerade heute so ungeheuer schwer ist, ein Kind zu haben. Viel schwerer als damals.
Ja, Kinderkriegen IST egozentrisch, wenn man implizit von seiner Umwelt verlangt, einem einen Teil der Mühe damit abzunehmen, und sich dann auch noch aufregt, wenn die Umwelt dazu ihre eigene Meinung vertritt.
Noch eine provokante Frage zum Abschluss, weil wir gerade beim Stichwort egozentrisch sind: Für wen genau wäre es unendlich traurig, ausser für Dich ? Bist Du Dir ganz sicher, dass jeder, der mit Deinen Kleinen zu tun hat, zu jeder Zeit Deiner Meinung wäre ? Denk ruhig mal darüber nach, wenn Du von egozentrisch sprichst.
Haben Omas mit der Tatsache, dass sie selber Kinder in die Welt gesetzt haben, jegliches Recht auf ein eigenbestimmtes Leben verwirkt ? Oder reisst die Kette der Brutpflege wenigstens bei den Urenkeln dann mal ab, wenn die Uroma in die 90 ist und mit dem Kopf wackelt ? Darf sie dann nein sagen ? Oder vielleicht selbst dann nicht, weil sie ja eh in ihrem klapprigen Zustand nichts anderes mehr machen kann ?
Wer ist dafür verantwortlich, dass ein Kind da ist ? Wer hat die Entscheidung bewusst gefällt ? Die Oma ? Wen sollte man als erstes, zweites und drittes nach sozialem Verantwortungsgefühl fragen, wenn nicht die Eltern ?
Institutionen wie Schulen und Horte sind - wie auch Grosseltern - Erfüllungsgehilfen, um einem einen Teil der Mühe abzunehmen. Die einen können nicht anders, weil sie bezahlt werden es zu tun, die anderen können sehr wohl anders, weil sie erwachsene Menschen sind. Institutionen die es heute übrigens in einem früher nie dagewesenen Ausmass gibt, auch wenn alle Eltern sich natürlich auf jedem Level reflexhaft immer noch mehr Pflege, Schutz, Förderung und Unterstützung wünschen werden. Seltsamerweise wird dieser Wunsch aber immer nur an Dritte gestellt.
Ich habe manchmal den Eindruck, insbesondere Mütter verfallen langsam aber sicher in den Wahn, mit dem Verlassen des Kreisssals hätten sie ihre Schuldigkeit an "der Gesellschaft" getan, denn sie haben ja immerhin das Kind unter Schmerzen geboren, ab jetzt solle sich bitte "die Gesellschaft" darum kümmern. Reduziert auf diejenigen, auf die man angeblich einen Anspruch zu meinen hat. Eine bedrückende und in meinen Augen ziemlich armselige Einstellung.
Lehrer und Erzieher unterstützen Dich bereits, und zwar indem sie dem Kind was beibringen. Nicht genug ? Nicht so, wie Du es willst ? Du willst etwas Besseres als das, erwartest mehr ? Dann mach es selber ! Oder bezahl jemanden dafür, dass er es besser macht ! Auch Lehrer machen nur einen Job, um zu leben, und dazu haben sie auch das Recht. Und dass ein Lehrer oder Erzieher nach einem Tag mit 10 oder 20 Kindern keine Lust mehr hat, auch nur eine einzige "wohlmeinende Überstunde" zu opfern, sondern sich gepflegt dem Suff des Vergessens hingibt, das kann ich absolut nachfühlen, auch wenn ich dieser Berufsgruppe überhaupt nichts abgewinnen kann und mit ihnen ständig im Clinch liege. Trotzdem haben sie ein Recht darauf, keine Heilsbringer zu sein sondern lediglich ihren Job zu machen, und dann nach Hause zu gehen.
Was ist so schlimm daran, dass sich nicht mehr jeder traut, Kinder zu haben ? Zeugt das nicht davon, dass ein paar Leute wenigstens überlegen, bevor sie es tun ? War es damals besser, als man fröhlich ein halbes Dutzend Kinder in die Welt gesetzt hat, ohne ihnen auch nur den Hauch einer Chance auf eine Bildung oder eine Zukunft bieten zu können ? Ich bin heilfroh um jedes Kind, dass es genau deshalb nicht gibt, weil die Eltern zum Glück vorher herausgefunden hatten, dass sie es alleine nicht stemmen werden, und weil die Eltern genug Moral hatten eben nicht schon vorab einen Teil der Verantwortung an die allzeit als willig angenommenen Grosseltern abzuschieben oder auf die Institutionen, die ihnen gefälligst in beliebigem Umfang zu helfen haben, weil es ja gerade heute so ungeheuer schwer ist, ein Kind zu haben. Viel schwerer als damals.
Ja, Kinderkriegen IST egozentrisch, wenn man implizit von seiner Umwelt verlangt, einem einen Teil der Mühe damit abzunehmen, und sich dann auch noch aufregt, wenn die Umwelt dazu ihre eigene Meinung vertritt.
Noch eine provokante Frage zum Abschluss, weil wir gerade beim Stichwort egozentrisch sind: Für wen genau wäre es unendlich traurig, ausser für Dich ? Bist Du Dir ganz sicher, dass jeder, der mit Deinen Kleinen zu tun hat, zu jeder Zeit Deiner Meinung wäre ? Denk ruhig mal darüber nach, wenn Du von egozentrisch sprichst.
Webcat72 - 18. Jan, 08:59
Erstens, bezahlen eine Menge Leute eine Menge Geld für bestmögliche Kinderbetreuung. Zweitens reicht es ja oft schon wenn Großeltern dann einspringen, wenn sie nicht auf Reisen sind oder wichtige Dinge vor haben, d.h. Lust haben, aber vielleicht treten sie die Reise auch mal zwei Tage später an, weil wichtige Termine bei den Eltern anstehen. Absprachesache. Drittens: Wer zahlt die Rente dieser ihrer Meinung nach ach so edlen freiwillig (!) kinderlosen Paare (DINKS und DILDOS - " = double income dog only") und erbringt all die Dienstleistungen, die sie sich im Altern dann erkaufen müssen? Wir haben einen Generationenvertrag und der endet nicht mit Eintritt in die Rente für die hoffentlich nächsten 25 Lebensjahre. Schließlich haben wir Mittelgeneration ja ebenfalls die Aufgabe, daran mitzuwirken, dass unsere Rentner ein gutes Leben Leben können. Das sehe zumindest ich so.
Und weil Sie von früher reden: früher war es selbstverständlich, dass die Kinder in Großfamilien mit Onkels/Tanten/Opas/Omas aufwuchsen und das zumindest war sicher in den meisten Fällen nicht schlecht für die Kinder.
Und: Bei uns war es sogar so, dass die Lehrer sich durchweg freuten, da wegen eines Nachzüglersdie Klasse geteilt werden konnte, und eine Kollegin an der Schule daher ihren Job behalten hat. Und die Kleine sichert meines Erachtens ebenfalls anteilig einer Erzieherin ihren Job, was diese gottseidank auch so sehen und vor Überstunden nicht zurückschrecken und super daran arbeiten, die Kinder nicht nur zu verwahren. Aber wie gesagt, es handelt sich um eine vergleichsweise teure, private Krippe mit Platzangebotsüberschuss. In den meisten anderen Städten ist die Lage anders ... . Hier auf dem Land können Sie übrigens gerade wunderbar beobachten, was passiert, wenn allmählich die Kinder fehlen. Es ist schrecklich und das sagen gerade auch die Älteren und Alten.
Meine Meinung: Verantwortung für die Gesellschaft ist nicht nur eine Phase, sondern gilt in vertretbarem Umfang ein Leben lang. Für jeden innerhalb seiner Möglichkeiten und seinem Talent. Sonst funktioniert eine Gesellschaft nicht. Es ist ja schön für Sie, wenn Sie sich Kinder als Luxusgut, ihr Eigentum und Mittel zu Ihrer Selbstverwirklichung leisten. Meine Perspektive ist da eine andere: Die, dass eine Gesellschaft in der Kinder nichts völlig Normales sind, pathologisch ist.
Und weil Sie von früher reden: früher war es selbstverständlich, dass die Kinder in Großfamilien mit Onkels/Tanten/Opas/Omas aufwuchsen und das zumindest war sicher in den meisten Fällen nicht schlecht für die Kinder.
Und: Bei uns war es sogar so, dass die Lehrer sich durchweg freuten, da wegen eines Nachzüglersdie Klasse geteilt werden konnte, und eine Kollegin an der Schule daher ihren Job behalten hat. Und die Kleine sichert meines Erachtens ebenfalls anteilig einer Erzieherin ihren Job, was diese gottseidank auch so sehen und vor Überstunden nicht zurückschrecken und super daran arbeiten, die Kinder nicht nur zu verwahren. Aber wie gesagt, es handelt sich um eine vergleichsweise teure, private Krippe mit Platzangebotsüberschuss. In den meisten anderen Städten ist die Lage anders ... . Hier auf dem Land können Sie übrigens gerade wunderbar beobachten, was passiert, wenn allmählich die Kinder fehlen. Es ist schrecklich und das sagen gerade auch die Älteren und Alten.
Meine Meinung: Verantwortung für die Gesellschaft ist nicht nur eine Phase, sondern gilt in vertretbarem Umfang ein Leben lang. Für jeden innerhalb seiner Möglichkeiten und seinem Talent. Sonst funktioniert eine Gesellschaft nicht. Es ist ja schön für Sie, wenn Sie sich Kinder als Luxusgut, ihr Eigentum und Mittel zu Ihrer Selbstverwirklichung leisten. Meine Perspektive ist da eine andere: Die, dass eine Gesellschaft in der Kinder nichts völlig Normales sind, pathologisch ist.
OhBehave - 18. Jan, 01:02
Nun ...
was will man denn erwarten von einer Gesellschaft in der Sendungen wie "Die Supernanny" Quotenhits sind? Ich hab zwei Folgen dieser Sendereihe gesehen und war geschockt! Nicht so sehr geschockt über die Wutausbrüche der gezeigten Kinder, sondern vielmehr das ja in allen Fällen so krass sichtbar war, daß die Eltern (in erste Linie die Mütter) emotional kaum noch Bezug zu ihren Kindern hatten. Die Problemkinder wurden faktisch abgelehnt. Ich bin selbst Vater von zwei Töchtern (8 u. 5) - für mich erschreckend und nicht mal ansatzweise nachvollziehbar, wie es zu solch einer emotionalen Verarmung einer "Mutter(Vater) - Kind"-Beziehung kommen kann. In den beiden Fällen waren die gezeigten Mütter jeweils alleinerziehend und wohl ohne Opa/Oma-Background. Sicherlich ein sehr schweres Los, was oftmals zu Überforderung und Verzweiflung führen kann, aber soweit, dass ich meine Kinder faktisch "ablehen" ... *schüttelt den Kopf*
Und die absoluten Extrembeispiele dieser Ablehnung ("Kinderverwahrlosung") ging ja nun leider in den letzten Wochen nur zu ausführlich durch die Presse.
Und selbst wenn ich jetzt Gefahr laufe zu sehr zu verallgemeinern, warens halt immer Fälle aus sozial schwächeren Familien. Somit ist er dann mal wieder perfekt - Der Teufelskreis:
Sozial schwache Herkunft, zerrüttete Familien fördert Verhaltenstörungen bzw. Auffälligkeiten bei Kindern, diese Kinder werden auf Haupt/Sonderschulen "abgeschoben" bekommen dadurch keine ausreichende Förderung um diesen Kreislauf zu durchbrechen und führen selber wieder ein Leben im unteren Sozialen viertel. Bekommen dann selber wieder Kinder ...
Ok! das war etwas plakativ und stark vereinfacht. Ich bin aber überzeugt, daß hier angesetzt werden muss. Ganztagsschulen gerade für Kinder, die zuhause einfach nicht die notwendige Unterstützung bei z.B. den Hausaufgaben erhalten können. Die Schulen müssen mehr Mittel aber auch mehr Verantwortlichkeiten auferlegt bekommen, was das Erreichen von Lehrnzielen betrifft.
Leistungskontrolle auch für Lehrer bzw. die Lehranstalt ansich!
Aber bei aller Gesellschaftskritik muss genauso klar gesagt werden:
Die grundsätzliche Verantwortung für das Wohl der Kinder kann (im Normalfall) nur bei den Eltern liegen. Die Eltern entscheiden sich DAFÜR Kinder zu zeugen. Sie werden nicht von Opa und Omas in spe dazu gezwungen. Auch der Staat zwingt seine Bürger nicht zum Kindermachen.
Von daher kann man es als wünschenswert herausstellen von der Gesellschaft unterstützt zu werden bzgl. Kindererziehung. Es kann aber nicht dazu führen daß Eltern, ihrer Kinder überdrüssig, sich hinstellen und sagen: "So Gesellschaft, da sind meine Kinder, jetzt mach mal!"
Und die absoluten Extrembeispiele dieser Ablehnung ("Kinderverwahrlosung") ging ja nun leider in den letzten Wochen nur zu ausführlich durch die Presse.
Und selbst wenn ich jetzt Gefahr laufe zu sehr zu verallgemeinern, warens halt immer Fälle aus sozial schwächeren Familien. Somit ist er dann mal wieder perfekt - Der Teufelskreis:
Sozial schwache Herkunft, zerrüttete Familien fördert Verhaltenstörungen bzw. Auffälligkeiten bei Kindern, diese Kinder werden auf Haupt/Sonderschulen "abgeschoben" bekommen dadurch keine ausreichende Förderung um diesen Kreislauf zu durchbrechen und führen selber wieder ein Leben im unteren Sozialen viertel. Bekommen dann selber wieder Kinder ...
Ok! das war etwas plakativ und stark vereinfacht. Ich bin aber überzeugt, daß hier angesetzt werden muss. Ganztagsschulen gerade für Kinder, die zuhause einfach nicht die notwendige Unterstützung bei z.B. den Hausaufgaben erhalten können. Die Schulen müssen mehr Mittel aber auch mehr Verantwortlichkeiten auferlegt bekommen, was das Erreichen von Lehrnzielen betrifft.
Leistungskontrolle auch für Lehrer bzw. die Lehranstalt ansich!
Aber bei aller Gesellschaftskritik muss genauso klar gesagt werden:
Die grundsätzliche Verantwortung für das Wohl der Kinder kann (im Normalfall) nur bei den Eltern liegen. Die Eltern entscheiden sich DAFÜR Kinder zu zeugen. Sie werden nicht von Opa und Omas in spe dazu gezwungen. Auch der Staat zwingt seine Bürger nicht zum Kindermachen.
Von daher kann man es als wünschenswert herausstellen von der Gesellschaft unterstützt zu werden bzgl. Kindererziehung. Es kann aber nicht dazu führen daß Eltern, ihrer Kinder überdrüssig, sich hinstellen und sagen: "So Gesellschaft, da sind meine Kinder, jetzt mach mal!"
Webcat72 - 18. Jan, 09:04
Ganz ehrlich ...
... ich kenne keinerlei Eltern, die das bewußt tun. Dagegen jede Menge Leute, die Elternschaft und Eltern mit derartigen Erwartungen überfrachten, dass Eltern daran scheitern - und s. Supernanny, sehe ich übrigens genauso kritisch, an dem Druck so sehr zerbrechen, dass sie jede Verantwortung innerlich abzuwehren versuchen - oder sich gar nicht erst trauen, Eltern zu werden.
Wobei die Supernanny, noch eine andere Dimension hat: ich habe da zwar nur mal früher reingezappt, da wir inzwischen keine privaten Programme mehr haben. Ich glaube aber in den meisten Fällen gar nicht, dass den Leuten ihre Kinder gleichgültig sind. Viele von Ihnen scheinen nur keine Idee zu haben, was Kinder eigentlich brauchen, und sind total hilflos - vielleicht da sie das als Kinder auch nie kennengelernt/erhalten haben. Und das beginnt schon bei einem halbwegs strukturierten Tagesablauf und ein paar verläßlichen Absprachen, wie die Familie funktionieren kann, schockierenderweise !!
Wobei die Supernanny, noch eine andere Dimension hat: ich habe da zwar nur mal früher reingezappt, da wir inzwischen keine privaten Programme mehr haben. Ich glaube aber in den meisten Fällen gar nicht, dass den Leuten ihre Kinder gleichgültig sind. Viele von Ihnen scheinen nur keine Idee zu haben, was Kinder eigentlich brauchen, und sind total hilflos - vielleicht da sie das als Kinder auch nie kennengelernt/erhalten haben. Und das beginnt schon bei einem halbwegs strukturierten Tagesablauf und ein paar verläßlichen Absprachen, wie die Familie funktionieren kann, schockierenderweise !!
OhBehave - 18. Jan, 10:27
gut argumentiert! da muss ich meine zu negative Position wohl etwas "aufweichen".
Webcat72 - 18. Jan, 10:50
Das freut mich wirklich sehr! ...
Bei der Supernanny & Co habe ich übrigens selbst einen weiten Weg hinter mir - einschätzungsmäßig. Zuerst fand ichs spontan gruslig, dann habe ich begonnen, mir zu überlegen, was eigentlich so gruslig ist ... und fand, das sind an sich noch mehr die Ursachen für die Notwendigkeit als die Existenz ... die Sendungen selbst bemühen sich ja sehr darum, machbare Pädagogik im Rahmen der Vereinfachung nach TV-Bedürfnissen rüber zu bringen. Vieles ist natürlich immer Geschmackssache ... . Trotdem, wenns ein paar zuschauenden Familien helfen würde?? Ist allerdings fraglich, obs die kritischen Fälle wirklich trifft ... oder es wie immer nur die verstehen, die es sowieso schon im Griff haben mehr oder minder ... dann wäre es an sich nur Voyeurismus ... weiss nicht ...
OhBehave - 18. Jan, 12:56
Voyeurismus ...
in gewisser Form spielt das wohl auch ne Rolle. Ich würds mal "sich selber besser fühlen"-Voyeurismus nennen. Das kommt ja so gut wie immer, wenn man Eltern über diese Sendung reden hört: "Na zum Glück ist bei uns bei Weitem nicht so schlimm wie neulich bei der Supernanny". *Trostpflaster rüberreicht*
Ich denk auch in Familien wo Sätze wie "Dschakkeline! Komm sofort bei die Desiree und dem Dschastin bei! Aber flott!"[1] zu hören sind und wo "Supernanny" wohl nicht spontan buchstabieren werden kann, wachsen Kindern heutzutage noch behütet auf!
Nur nicht verallgemeinern!
[1] ausgeliehen bei Nessy
Ich denk auch in Familien wo Sätze wie "Dschakkeline! Komm sofort bei die Desiree und dem Dschastin bei! Aber flott!"[1] zu hören sind und wo "Supernanny" wohl nicht spontan buchstabieren werden kann, wachsen Kindern heutzutage noch behütet auf!
Nur nicht verallgemeinern!
[1] ausgeliehen bei Nessy
Webcat72 - 18. Jan, 13:29
*lol*
da muss ich spontan an frühere Nachbarn denken, wo das Kind eisern und lautmalerisch "Iwonne" (! mit hörbarem e!) gerufen wurde ;-)
herold - 18. Jan, 20:04
weder dürfen eltern von ihren kindern erwarten, dass sie im alter von ihnen gepflegt werden, noch dürfen kinder von ihren eltern erwarten, dass diese die verantwortung für ihre enkelkinder übernehmen. schließlich hat keiner der beiden dem anderen mitspracherecht bei der produktion der nachkommenschaft eingeräumt.
großeltern gehören im übrigen einer anderen generation an und sind schon deshalb meist ungeeignet, die elternrolle für ein kind zu übernehmen.
herolds resümee:
enkelkinder sollen von ihren großeltern verwöhnt werden, aber keinesfalls unter ihrer verantwortung aufwachsen.
großeltern gehören im übrigen einer anderen generation an und sind schon deshalb meist ungeeignet, die elternrolle für ein kind zu übernehmen.
herolds resümee:
enkelkinder sollen von ihren großeltern verwöhnt werden, aber keinesfalls unter ihrer verantwortung aufwachsen.
Webcat72 - 18. Jan, 20:34
Strategisch Teile deligieren ...
... heisst noch lange nicht, das Heft aus der Hand zu geben. Das scheinen mir alle bei dieser Diskussion zu verwechseln vor lauter Glorifizierung der Elternschaft und Nährung des Mythos ... :-)
Zum Generationenvertrag habe ich eine völlig andere Meinung, s.o., basierend auf der Theorie, dass unsere Individualisierungstendenzen inzwischen weit überzogen werden in der Gesellschaft. Der Mensch ist kein Teilchen im Universum, dass niemand verpflichtet ist, und nur Wahlverwandtschaften pflegt, sondern letztlich Teil einer "Herde", für die jeder sein Schärflein Verantwortung tragen sollte. Was leider zu wenige einsehen möchten. Sonst wäre unsere Welt mit weniger Superschlauen und mehr Zupackern gesegnet.
Aber vor zehn Jahren hätte ich das sicher auch noch anders gesehen. Der Auslöser für den Wandel waren dabei nicht meine eigenen Kinder, sondern Dreharbeiten, bei denen ich gesehen und in Interviews erlebt habe, wie Verwandte liebevoll Verantwortung nehmen für Menschen, weil sie ihre Familie sind. Das muss nicht immer Anwesenheit, Pflege zu Hause mit aller Kraft und gegen jede Rationalität sein. Das kann individuell sehr verschieden sein. Auch die Bedürfnisse der Hilfesuchenden sind verschieden. Aber alle kümmern sich im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten - und waren dabei sehr offensichtlich zufrieden, weil sie wußten, dass sie das Richtige tun, weil sie ihrer Verantwortung gerecht werden.
Ich selber werde dieser Haltung zwar Nullinger in jeder Lebenssituation gerecht, aber ich finde sie das bessere Leitbild als "jeder wurschtelt für sich allein".
Zum Generationenvertrag habe ich eine völlig andere Meinung, s.o., basierend auf der Theorie, dass unsere Individualisierungstendenzen inzwischen weit überzogen werden in der Gesellschaft. Der Mensch ist kein Teilchen im Universum, dass niemand verpflichtet ist, und nur Wahlverwandtschaften pflegt, sondern letztlich Teil einer "Herde", für die jeder sein Schärflein Verantwortung tragen sollte. Was leider zu wenige einsehen möchten. Sonst wäre unsere Welt mit weniger Superschlauen und mehr Zupackern gesegnet.
Aber vor zehn Jahren hätte ich das sicher auch noch anders gesehen. Der Auslöser für den Wandel waren dabei nicht meine eigenen Kinder, sondern Dreharbeiten, bei denen ich gesehen und in Interviews erlebt habe, wie Verwandte liebevoll Verantwortung nehmen für Menschen, weil sie ihre Familie sind. Das muss nicht immer Anwesenheit, Pflege zu Hause mit aller Kraft und gegen jede Rationalität sein. Das kann individuell sehr verschieden sein. Auch die Bedürfnisse der Hilfesuchenden sind verschieden. Aber alle kümmern sich im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten - und waren dabei sehr offensichtlich zufrieden, weil sie wußten, dass sie das Richtige tun, weil sie ihrer Verantwortung gerecht werden.
Ich selber werde dieser Haltung zwar Nullinger in jeder Lebenssituation gerecht, aber ich finde sie das bessere Leitbild als "jeder wurschtelt für sich allein".
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